Kennst du das Problem? Dein altes Notebook läuft größtenteils hervorragend, aber sobald viele Daten auf einmal geladen oder gespeichert werden, wird alles extrem langsam. 500 Fotos kopieren dauert ewig. Windows nach einem Update neu starten dauert ewig. Nachdem ein Spiel gestartet wurde wird der Ladebildschirm eine Ewigkeit angezeigt, usw. Ansonsten ist aber alles normal schnell. Sobald das Spiel erst geladen ist, läuft es einwandfrei und selbst höhere Grafikeinstellungen sind kein Problem – nur die langen Ladezeiten nerven unglaublich.
Eine Möglichkeit hier Abhilfe zu schaffen ist, die alte Festplatte gegen eine schnelle SSD auszutauschen. In diesem Artikel verrate ich dir, wie das geht.
Die Ausgangssituation
Das Alienware M17x R3 trotzt mit seiner Abwärme jedem Regen
Ganz konkret geht es um einen 7 Jahre alten Gaming-Laptop von Alienware (M17x R3) und das neue World of Warcraft (WoW) Add-On. Die Ladezeiten von WoW sind schon auf einem relativ aktuellen PC (AMD Ryzen 1800, 512 GB SSD M.2) erstaunlich hoch. Da das Notebook mit zwei älteren Notebookfestplatten ausgestattet ist, wird sich dieses nicht ganz so gut schlagen, wie der PC. Auch wenn eine der beiden Festplatten eine SSHD ist, macht sich der theoretische Geschwindigkeitsvorteil bei Anwendungsprogrammen und Spielen wenig bis gar nicht bemerkbar.
Ursprüngliche Benchmark-Ergebnisse vor dem Einbau der SSD
Die Benchmark-Ergebnisse der beiden Festplatten sehen daher auch nicht ganz so gut aus. Über konstante 100 MByte/s beim Lesen konnte man sich um 2005 herum noch freuen, aber die Zeit schreitet eben voran und heutzutage sind >200 MByte/s oder eher 400 MByte/s bei SSDs eher die Regel. Gute über PCIe angebundene SSDs schaffen sogar noch um einiges mehr.
Von zwei HDDs zu einer SSD
Also tauschen wir beim Notebook die HDDs gegen eine SSD aus. Später kann, wenn nötig, die 500 GB HDD wieder mit eingebaut werden, aber bis jetzt besteht da kein Bedarf. Dass überhaupt zwei Massenspeichergeräte eingebaut werden können ist bei Laptops eher selten und wird beim Alienware durch Größe und Gewicht ermöglicht. Dieses Notebook ist wirklich alles andere als leicht und passt auch in keine Standard-Notebooktasche.
Bei der SSD fiel die Wahl auf eine refurbished S2500er von Intel mit 360 GB. Es gibt zwar schon 500 GB SSDs für unter 100 Euro, aber die Intel SSD ist sehr gut und der Preis absolut gerechtfertigt.
Die neue refurbished SSD: Komplett neuwertig aus dem Notebooks wie neu-Shop
Die SSD ist genauso schnell und einfach wieder eingebaut wie die Festplatten ausgebaut waren. Es mussten lediglich zwei Schrauben am Bodendeckel gelöst werden und die Festplatten ließen sich einfach nach oben herausziehen. Dann die SSD anstelle der HDD in den Schlitten einsetzen und wieder von oben raufstecken.
Das ist ein Vorteil der größeren Notebooks, denn bei anderen müsste dafür sehr viel mehr umgebaut werden.
Das Alienware M17x R3 von innen mit noch eingebauten HDDs
Nach dem Ausbau kommt der Slot 0 mit SATA Winkeladapter zum Vorschein
Die neue SSD im eingebauten Zustand
Den Windows 10 USB-Stick zum Installieren habe ich auf meinem PC mit dem Tool von Microsoft erzeugt. Geht schnell und einfach und die Installation hat nichts mehr von den Installationsorgien zu Windows 98 oder NT4.0 Zeiten. Alle Treiber sind direkt dabei und funktionieren sogar besser als die Treiber von der Dell-Homepage.
Ein USB-Stick dient als Installationsmedium für Windows 10
MIt einem Tool von Microsoft wird der USB-Stick im Handumdrehen zum Installationsmedium
Die beiden alten Festplatten, die in dem Notebook sogar im RAID hätten laufen können, lege ich mir zur Seite und werde sie später in externe Festplattengehäuse verbauen. Die 250 GB SSHD könnte ich vielleicht in einen meiner Lenovo ThinkPad T500 verbauen und deren echt langsame 160 GB HDD ersetzen.
Das Ergebnis
Nach dem Einbau wurde die SSD direkt ohne Probleme erkannt.
Windows 10 Installation via USB-Stick auf der neuen SSD
Auswahl der neuen SSD für die Installation von Windows
Jetzt sehen die Benchmark-Ergebnisse auch viel besser aus und die Ladezeiten bei WoW sind ebenfalls spürbar kürzer.
Benchmark-Ergebnisse nach erfolgreicher Installation der neuen SSD
Theoretisch würde der Akku nun auch etwas länger halten, weil eben auch ein Laufwerk weniger verbaut ist. Aber bei so einem Notebook ist Akkulaufzeit sowieso relativ. Wenn der Strom weg ist, kommt eine Warnung, dass man diesen doch bitte sehr zügig wieder einschalten sollte und das Notebook jetzt erst einmal die NVidia Quadro deaktiviert und auf die interne Intel-Grafikkarte zurückfallen wird.
Der Einbau ist wirklich einfach und von jedem der einen Schraubendreher halten kann ohne sich selbst oder andere dabei schwer zu verletzen ohne Probleme durchzuführen. Windows klonen ist mit den richtigen Tools (z. B. EaseUS) genauso einfach und an sich sogar noch einfacher als eine Neuinstallation.
Ich habe hier eine Neuinstallation gewählt, um auch alle alten Reste und Programme aus Windows 7 Zeiten mal loszuwerden. 360 GB ist gerade mit modernen Spielen zwar ausreichend aber auch nicht unendlich viel Speicherplatz. Deswegen kann ich gut auf alte Programme und veraltete Treiber-Zusätze verzichten, um so etwas Speicher auf der SSD zu sparen.
Fazit: Hier zeigt sich mal wieder, dass man heute eine SSD einfach braucht. Zwar sind neue HDDs auch nicht langsam, aber sie müssen erst einmal anlaufen und in der Zeit hat die SSD schon lange die Daten geliefert. Mit einer SSD wird dann auch ein 7 Jahre altes Notebook wieder so schnell, dass man viel Geld investieren müsste um ein neues Notebook mit mehr Leistung zu bekommen. Mehr zu den Unterschieden zwischen HDD, SSD und SSHD erfährst du in diesem Artikel.
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